Schulbuchaktion

Eine wesentliche Investition im Bildungsbereich wurde 1972 beschlossen. Durch die Schulbuchaktion wurden Schulbücher gratis zur Verfügung gestellt, zuvor mussten diese von den Eltern gekauft werden. Insbesondere für Kinder deren Eltern über ein geringes Einkommen verfügten bedeutete dies große Ausgaben.

Ursprünglich wurde die Schulbuchaktion in Form von Gutscheinen für die jeweiligen Bücher ausgegeben, heute bekommen die SchülerInnen diese direkt in der Schule. Gegen die Einführung stimmte übrigens die FPÖ.

Die enorme Bedeutung, die eigene Schulbücher haben können zeigt Nurten Yilmaz (Gemeinderätin in Wien und Kandidatin für die Nationalratswahlen). Im Gespräch mit derstandard.at beantwortete sie die Frage, wie sie politisiert wurde so:

„Das war in der hochpolitischen Zeit der 70er Jahre, ich war 16 und hatte noch gebrauchte Schulbücher. Das war so: Entweder hatten die Eltern das Geld, neue Bücher zu kaufen, oder man hat die alten von den vorhergehenden Klassen bekommen – und manche Bücher waren wirklich mehr als gebraucht. Dann hast du auf einmal einen neuen Atlas in der Hand, den du als Erste aufmachst. Dieses Gefühl ist heute noch in mir drin. Und ich möchte nicht vergessen lassen, wer dafür gesorgt hat.“