Im Jahr 1976 wurde die Aktion kritischer Schüler_innen Österreich, kurz: AKS, gegründet. Sie ging aus dem „Verband sozialistischer Mittelschüler“ hervor, der sich bereits seit 1925 für die Rechte der Schüler_innen einsetze und schon damals die Abschaffung des Nachsitzens oder der Ziffernote forderte.
Nach der Gründung der AKS in Salzburg und Oberösterreich im Jahr 1976, ist die AKS immer mehr gewachsen und hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt. 1978/79 begann die AKS erstmals auch in Wien zu arbeiten und in den Jahren 1980-1991 wurden schrittweise die Landesorganisationen und die Bundesorganisation aufgebaut.
Seit ihrer Entstehung kämpft die AKS für die Rechte von Schüler_innen und hat es sich zum Ziel gemacht, deren Meinungen, Wünsche und Vorschläge nach außen zu tragen und zu vertreten. Von Anfang an war es der AKS wichtig, fortschrittliche Bildungspolitik zu betreiben und von Forderungen nach Gesamtschule, Modularer Oberstufe, Klassenverkleinerung oder der Abschaffung der Ziffernoten nicht abzulassen solange diese nicht von der Politik umgesetzt wurden.
Seit 1990 kandidiert die AKS regelmäßig für die Schüler_innenvertretung auf Landes- und Bundesebene. So wurden in den letzten Jahren viele erfolgreiche Projekte ins Leben gerufen und wichtige Ideen zur Stärkung von Schüler_innen umgesetzt.
Die AKS arbeitet seit ihrer Gründung nach dem Leitsatz: „Für eine sozial gerechte, angstfrei und demokratische Schule und Gesellschaft“ und sieht Schule und Gesellschaft als untrennbar miteinander verknüpft.
Schließlich ist die Schule von heute die Gesellschaft von morgen und wo, wenn nicht in der Schule, lernen Schüler_innen, ihre eigene Meinung zu entwickeln und diese auch zu vertreten!
Unsere Stimme zählt – Schüler_innenvertretung
Mit einem umfangreichen Serviceprogramm, bestehend aus einem Schüler_innenvertretungs-Handbuch, einem Schulrechtsservice und regelmäßigen Vernetzungstreffen für Schulsprecher_innen, versucht die AKS Schüler_innenvertretungen an den Schulen so gut wie möglich zu unterstützen. Viele AKS-Aktivist_innen sind auch selbst in der Schüler_innenvertretung aktiv, um Schüler_innen lautstark mit ihrer Stimme zu vertreten.
Der Höhepunkt des Schüler_innenvertretungsjahres ist der Schüler_innenvertretungskongress (SVK). Nachdem dieser im Jahr 1993 das erste Mal durchgeführt wurde, wurde das größte Schulsprecher_innenseminar in ganz Österreich das alljährliche Highlight für Schulsprecher_innen. Der SVK bietet nicht nur eine große Vernetzungsplattform für Schulsprecher_innen aus ganz Österreich, sondern unterstützt jährlich mehr als 250 Schulsprecher_innen durch Workshops mit Expert_innen aus den verschiedensten Branchen und ist nicht mehr wegdenkbar für die Schüler_innenvertretung in Österreich.
Schon immer war es für die AKS besonders wichtig, allen Schüler_innen in der Schule Mitbestimmung zu ermöglichen. Eine wichtige Forderung, die Direktwahl der Schüler_innenvertretung an der eigenen Schule, wurde im Jahr 1993 nach langen Kämpfen der AKS endlich umgesetzt. Auch die Direktwahl der Landes- und Bundesschüler_innenvertretung ist ein wichtiges Anliegen der AKS, welches schon seit vielen Jahren gefordert und an die Politik weitergetragen wird.
Ein weiteres Mittel um die Stimmen von Schüler_innen ernst zu nehmen, ist das Schüler_innenparlament (SiP). AKS-Bundesschulsprecher Martin Wolfram schaffte es im Juni 1991, die „Aktion Schüler_innenparlament“ durchzusetzen und konnte es erstmals in der Geschichte 183 Schüler_innen aus ganz Österreich ermöglichen, im Parlament über die Forderungen der Schüler_innen zu Schulpolitik zu diskutieren. Nach und nach wurden die Schüler_innenparlamente auf Drängen der AKS in ganz Österreich umgesetzt und sind bis heute ein wichtiges Gremium um die Forderungen von Schüler_innen aus ganz Österreich an die Politiker_innen weiterzugeben.
Rassismus, Sexismus und Homophobie machen nicht vor den Schultoren halt!
Schule und Gesellschaft stehen in ständiger Wechselwirkung zueinander. So, wie sich die Probleme unseres sozial selektiven Schulsystems auf die Gesellschaft auswirken, wirken sich die Missstände unserer Gesellschaft wie fehlende Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen, Homophobie oder Rassismus auf die Schule aus.
Durch verschiedenste Kampagnen, Arbeitsgruppen, wöchentliche Diskussionsrunden in vielen Schulstädten Österreichs, Schüler_innenzeitungen und Aktionen an Schulen versucht die AKS täglich Schüler_innen und Öffentlichkeit auf Missstände in der Schule aufmerksam zu machen und zu zeigen, dass Österreichs Schüler_innen alles andere als politikverdrossen sind und der konservativen und hetzerischen Politik von manchen Parteien eine klare Abfuhr erteilen.
Internationale Vernetzung
Die AKS ist Mitglied des Organising Bureau of European School Student Unions, kurz OBESSU. Diese ist der Dachverband der europäischer Schüler_innenorganisationen.