Rosa Jochmann

SPÖ-Frauenvorsitzende von 1959 bis 1967

Geboren am 19. Juli 1901 in Wien wuchs Jochmann ähnlich ihrer Vorgängerin Gabriele Proft in ärmlichen Verhältnissen auf und musste bereits sehr früh die Arbeitskraft ihrer Mutter bei der Versorgung der Familie ersetzen.

Zwischen 1916 und 1919 trat Jochmann in die Chemiearbeitergewerkschaft ein. Damit begann auch ihre politische Laufbahn, da Jochmann aufgrund einer Wortmeldung bei einer Betriebsversammlung auffiel und bald in den Fabriksausschuss des Chemiearbeiterverbandes berufen wurde. Anschließend wurde sie Betriebsrätin und 1920 Betriebsratsobfrau in der Gasglühstrumpffabrik Auer. 1926 besucht sie den ersten Lehrgang der Arbeiterhochschule. 1925-1931 ist sie Sekretärin des Verbandes der chemischen Arbeiter. 1931 wechselt sie in das Frauenzentralkomitee, 1932 wird sie Reichssekretärin des Frauenzentralkomitees. 1933 Berufung als Mitglied des Parteivorstandes.

1934 ist Jochmann Gründungsmitglied der Revolutionären Sozialisten (nach dem Verbot der Sozialdemokratischen Partei das illegale antifaschistisch-sozialdemokratische Sammelbecken im Widerstand gegen den Austrofaschismus). Zwischen 1934 und 1938 folgen mehrmalige Polizeistrafen und eine Verurteilung zu einem Jahr schweren Kerkers. Zwischen 1939 und 1940 war sie in Gestapo- und Polizeihaft in Wien, anschließend Deportation ins Frauenkonzentrationslager Ravensbrück (1940-1945).

Von 1945-1959 war Jochmann Frauensekretärin der SPÖ, von 1945 bis 1967 Abgeordnete zum Nationalrat.
1948 war sie Gründungsmitglied des Bundes Sozialistischer Freiheitskämpfer, 1949 wird sie Erste Vorsitzende des Bundes Sozialistischer Freiheitskämpfer und Opfer des Faschismus. Von 1959 bis 1967 ist sie Vorsitzende der SPÖ-Frauen, von 1963 an Vizepräsidentin des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstands (DÖW) – seit dessen Gründung.

Rosa Jochmann starb am 28. Jänner 1994 in Wien.

Rosa Jochmann
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