Der 1. Mai
Kampf- und Festtag des Proletariats
In den Maitagen des Jahres 1886 streikten in Chicago Arbeiterinnen und Arbeiter für die Einführung des Achtstundentages. Diese Manifestation von legitimen Interessen endete mit einer blutigen Polizeiaktion. Es wurden 17 Personen getötet und über hundert Menschen verletzt. Die Geschehnisse gingen als Haymarket Riot in die Geschichte ein.
Den vermeintlichen Rädelsführern wurde ein umstrittener Prozess gemacht, der mit der brutalen Hinrichtung von vier Angeklagten endete. In Erinnerung daran wurde der 1. Mai zwei Jahre später 1888 vom amerikanischen Gewerkschaftsdachverband „American Federation of Labor“ zum Kampftag auserkoren.
Demonstrationen für den Achtstundentag
Dies nicht ohne Grund: der 1. Mai war ein sog. Moving Day, an dem traditionellerweise Arbeitsverträge abgeändert werden konnten. Dieser Wahl des Datums schloss sich die Zweite Sozialistische Internationale 1889 aus Solidarität an, weshalb am 1. Mai 1890 in vielen Ländern bereits Millionen von Arbeiterinnen und Arbeitern erneut für den Achtstundentag demonstrierten. So auch in Österreich, wo es in vielen Städten zu eindrucksvollen Kundgebungen kam. Selbst Friedrich Engels schrieb in der Arbeiterzeitung vom 23. Mai 1890, dass „Österreich, und in Österreich Wien den Festtag des Proletariats am glänzendsten und würdigsten begangen hat.“
Die Geschichte des 1. Mai ist in der Folge auch die Geschichte sozialpolitischer und demokratischer Forderungen und deren politischer Umsetzung: So kämpfte man bis zur Jahrhundertwende vor allem für die Einführung des allgemeinen Wahlrechts sowie für die Pensions-, Witwen- oder Waisenversorgung. Bis zum Ersten Weltkrieg, der die Kontinuität des 1. Mai unterbrach, wurden Losungen gegen Krieg und Militärrüstungen stärker. Am 25. April 1919 wurde der 1. Mai in Österreich zum „allgemeinen Ruhe- und Festtag“. Bezeichnend genug für die Wirkmacht des 1. Mai ist die Tatsache, dass Austrofaschismus und Nationalsozialismus beide auf das Brutalste gegen die Arbeiter vorgingen, den Tag aber als „Tag der Verfassung“ bzw. „Tag der deutschen Arbeit“ für sich umfunktionierten und instrumentalisierten, um die Arbeiterbewegung zu spalten.
Bis heute ist der 1. Mai für die SPÖ eines der wichtigsten Symbole ihrer Bewegung und des gemeinsamen Kampfes.
Links:
Mein erster Mai - Von Victor Adler (1909)
Galerie der Maiabzeichen:
(Hinweis: Alle Abzeichen in hoher Auflösung finden Sie auf dem Flickr-Account der SPÖ)
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